Erfahrungen
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Wenn der Tod kommt, bleiben dir nur die Familie und Freunde. Wohl dem, der beides hat.
Es ist Samstagabend, ich sitze bei Fredo ( eine gemütliche Kneipe in Eisenach Löbergasse Ecke Frauenberg ). Fredo und ich reden über ein Bild, welches in der Art magisches Auge gemalt ist. Man muß also beim Betrachten blinzeln und sich konzentrieren, damit man erkennen kann, was das Bild beinhaltet. Ich starre auf das ca. 1.50 mal 2 m große Bild an Fredos Kneipenwand und plötzlich nimmt das Gewirr von Farben Gestalt an und ich kann deutlich das Portrait eines Mannes ausmachen. Fredo erklärt mir, was ich sehe sei das Gesicht des Sängers der Rockband Perl jam. Toll gemacht, sage ich anerkennend und Fredo ist stolz auf seine Errungenschaft.
Der Raum füllt sich und Fredo hat zu tun. Ich labere mal hier, mal da, begrüe diese und jenen und ziehe ein paar Radeberger. Evi, die Freundin von Elains biologischem Vater, kommt auf mich zu. Sie ist eine nette Person und wir reden. Es geht los mit dem Thema Peggy (meine Frau ), von der ich mittlerweile getrennt bin. Sie läßt durchblicken, dass sie sie zum Kotzen findet. Ich höre dieses Lied seit unserer Trennung andauernd.
Am Silvesterabend bekam ich von einem Kumpel eine SMS, welche da lautete: " Ich wünsche dir im Neuen Jahr alles, was du brauchst, und entschuldige meine Feigheit...". Den Namen verschweige ich mal. Hey du, ich sehe das als eine gute Geste und ich bin auf keinen Fall sauer mit dir. Nein, im Gegenteil, ich freue mich, dass du an mich denkst und du mir das mitteilst. Du bist da nicht allein mit deiner Unsicherheit. Einigen meiner Kumpels und Freunde, die mir bedeutend näher stehen als du, geht es genauso. Sie trauen sich nicht oder nicht mehr, mich zu besuchen. Sie sind mit der Situation vollkommen überfordert.
Eine weitere typische Reaktion und zwar eine, die mich zur Weißglut bringt, ist, wenn sich Personen in meiner unmittelbaren Gegenwart in der dritten Person über mich unterhalten. Also etwa so... meine Mutter, 'ne Tante vom Pflegedienst, oder mein Arzt und ich sitzen am Tisch und Herr oder Frau Blöd fragen meine Mutter, na wie gehts ihm denn. Anstatt mich zu fragen, der ich daneben sitze, fragt der Hammel meine Mutter. Wahrscheinlich glaubt das gut ausgebildete Fachpersonal, eine körperliche Behinderung geht automatisch mit totaler Verblödung einher.
Leute, ich bin derselbe wie immer, also behandelt mich auch so. Ein Mensch beschränkt sich nicht nur auf Körperlichkeit, sondern zum überwiegenden Teil auf den Geist. Woher bekommt der Körper denn seine Befehle? Vom schönen Arsch, von intakten Gliedern, der Zunge oder von der Nase. Natürlich nicht, er ist nur der Befehlsempfänger unseres Geistes.
Also meine Freunde, ich hoffe Ihr habt wieder was dazu gelernt und könnt das in Zukunft bei passender Gelegenheit auch verwenden.....
Euer Hobbypsychologe Wrangler
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